Über 38.500 Kilometer mit dem Sprinter 907 (Stand Januar 2023)
Zwei Jahre bin ich mit einem 2,3 l Ducato mit 177 PS unterwegs gewesen, manuelle Schaltung, ca. 25.500 Kilometer, ein wenig brummig, aber problemlos. Jetzt seit August 2020 wieder einen Sprinter unter dem Hintern, ein Unterschied wie Tag und Nacht! Modernes Cockpit, MBUX und viele Assistenten. Aber auch viele Möglichkeiten irgendwas einzustellen. Ob man alles braucht? Jedenfalls ist das "Mäuseklavier" auf dem Lenkrad gewöhnungsbedürftig, aber nach und nach haben sich die Funktionen erschlossen.
Der durchschnittliche Dieselverbrauch auf 100 Kilometer hat sich bei 13 bis 13,5 Liter auf 100 Kilometer eingependelt. Bei sehr ruhiger Fahrt geht es sparsamer, siehe Bild. Der AdBlue Verbrauch liegt etwa bei 7 Liter auf 5.000 Kilometer, der 22 Liter Tank verspricht daher eine große Reichweite.
Die Assistenten des Sprinters sind Klasse. Licht, egal ob Tunnel oder Dämmung, an das einschalten muss man nicht denken. Im Tunnel wird die Lüftung automatisch auf Umluft gestellt. Auch der Scheibenwischer und die Scheinwerfer regeln sich über Senoren. Das Fahren mit dem aktiven Abstand-Assistent DISTRONIC ist genial, bremst bis zum Stillstand, gibt automatisch Gas. An den Spurhalteassistenten musste ich mich erst gewöhnen, der warnt etwas kleinlich. Der Seitenwindassistent hat sich bereits mal heftig gemeldet, die Müdigkeitserkennung bisher noch nicht.
Der Sprinter 4x4 als 4,1 Tonner ist straffer gefedert, da eine dritte Blattfeder (auf dem Bild rot) an der Hinterachse und eine verstärkte Vorderachse verbaut ist. Das Fahrwerk ist straff, dennoch angenehm komfortabel. Aufgrund des kurzen Radstandes (3.665 mm) und dem daraus resultierenden Wendekreis von ca. 14 m, lässt sich der ML-T Sprinter bestens rangieren. Zum Fahrverhalten, der aktuelle Sprinter 907 hat tatsächlich noch einen drauf gesetzt, im Vergleich zu den auch schon guten Vorgängern, die ich gefahren bin. Mit den Nachrüstungen einer Zusatzluftfeder (i.V.m. einer Auflastung) und 18 Zoll Bereifung fast perfekt. Fast schon über den Dingen stehend/fahrend, sehr nah an einem Pkw, stets mit Ruhe und Gelassenheit und vor allen Dingen leise am Werk. Vielleicht liegt der gute Gesamteindruck auch am Motor, ein 3 Liter 6-Zylinder Diesel mit 190 PS und 440 Nm Drehmoment, sowie an der geschmeidigen 7-Gang-Automatik, die einen Gangwechsel kaum spüren lässt.

Drittes Federblatt (rot)
Der Sprinter wird bei Mercedes Oversohl in Essen-Kupferdreh gewartet, dort sind Reisemobile kein Fremdwort.
Kosten für den Service:
5. Mai 2021, der Service A bei Mercedes Schulte-Oversohl hat 284,26 Euro gekostet, mit 12,5 Liter Motorenöl und einer Fahrzeugwäsche. Allerdings wurde wegen der geringen Kilometerzahl von 8.348 der (teure) Ölwechsel des Automatikgetriebes, auf Rat des MB Meisters, auf den Service B verschoben.
24./25. Januar 2023, der Service B bei Mercedes Schulte-Oversohl, mit vierfachen Ölwechsel und so weiter, siehe Servicebericht. Kosten 1.763,83 Euro, einschließlich Schutzhülle am Steuergerät der A-Säule. Zusammen mit dem Service A liegen die Kosten bei stolzen 2.048,09 Euro. Nächster Service 1/2025 oder 98 Tkm. Die Fahrzeugwäsche und ein vollständiger Karten Update Europa war kostenlos. Für den Leihwagen, eine B-Klasse Hybrid, brauchte ich auch nichts bezahlen, immerhin... Nun ja, Sprinter fahren muss man sich leisten können. ;-)
Rückrufe Sprinter
1. Bremsschläuche an der Vorderachse 9/20
2. Beschreibung der Auto-P Funktion in der Betriebsanleitung 10/20
3. Bremssattel an der Hinterachse" 3/21, erledigt 5/22!! Angeblich ein Ersatzteilproblem.
4. Bolzen am Bremspedal 5/21
5. Rücklaufleitung der Lenkunterstützung 7/21
6. Software Steuergerät Rückfahrkamera aktualisieren 7/22
7. Kondensat Ladeluftküher 1/23 im Rahmen des Service B, Schreiben MB lag noch nicht vor
8. Sicherungsauslegung Innengebläse 3/23, Vorabinformation
Positiv, unterwegs bisher keine Probleme.
Zum Thema Allrad
Nein, man braucht Allrad im Normalfall nicht, aber er schadet auch nicht. :-) Zum Beispiel die berühmte nasse Wiese verliert etwas von ihrem Schrecken, im Winter auch nicht zu verachten. Allrad lässt Spielraum für den einen oder anderen Ausflug etwas abseits vom Asphalt zu. Die möglichen Alternativen von anderen Herstellern spielen in einer anderen Preisliga. Und ganz klar, ein ML-T 4x4 ist kein Offroad Mobil, auch wenn einige Videos im Netz was anderes suggerieren. Wobei ich mich frage, wenn so ein Mobil von Iglhaut technisch aufgebrezelt wurde und entsprechend genutzt wird, wie der Aufbau das auf Dauer verkraftet?
Promobil hat im Winter mit einem ML-T eine Fahrt über das Timmelsjoch gewagt.
Quelle Mercedes Benz: "Treten ungünstige Straßenbedingungen auf, wird aus dem Zweirad- schnell ein Vierradantrieb - ganz einfach per Knopfdruck. Die Antriebskraft des Sprinter 4x4 verteilt sich dann im Verhältnis 35 zu 65 auf Vorder- und Hinterachse. Der Allradantrieb arbeitet statt mit mechanischen Differenzialsperren mit dem Elektronischen Traktions-System 4ETS: Verlieren eines oder mehrere Räder auf rutschigem Untergrund die Traktion, bremst 4ETS die durchdrehenden Räder automatisch mit kurzen Impulsen ab und erhöht dadurch gleichermaßen das Antriebsmoment an den Rädern mit guter Traktion."
Wobei das "ganz einfach auf Knopfdruck" manchmal schwierig ist. Der Sprinter soll maximal 10 km/h fahren, der Wählhebel der Automatik muss auf "N" stehen. Manchmal klappt es dennoch nicht, dann von "N" auf "D" oder "R" und wieder zurück schalten. Das wiederum macht man nicht mit 10 km/h. Da hilft nur eins, vorausschauend fahren.